Oh wie schön, am Freitag, dem zweiten Werktag!
Oh wie schön! Freitag nachmittag!
Oh wie schön, in fünfzehn Minuten!
Nanu, wo bleibt es denn?

Oh wie schön, am Freitag, dem zweiten Werktag!
Oh wie schön! Freitag nachmittag!
Oh wie schön, in fünfzehn Minuten!
Nanu, wo bleibt es denn?
Am dritten Werktag erst? Nanu?
oh.
ach so.
In der Email am dritten Werktag immernoch von meiner Sendung in voraussichtlich 1-2 Werktagen zu sprechen, ist blanker Hohn. Mir wird am dritten Werktag, aber auch nur voraussichtlich, der vierte Werktag angekündigt. Wenn das das Beste ist, was Sie geben, allerwerteste DHL, dann weiß ich auch nichts mehr.
»Ihr DHL Paket kommt bald. Wann und wo möchten Sie es empfangen? Jetzt festlegen …«
Pünktlich und an der Adresse, die draufsteht. Das wär schön. Das kann man da aber nicht angeben.
Es ergab sich nun, daß ich heute unterwegs sein würde, und so erlaubte ich ein Abstellen des Paketes dort, wo allenaslang DHL-Pakete stehen: bei uns im Treppenhaus.
Heute morgen die schöne Ankündigung! Zwischen 13:50 und 15:20 werde es wohl zugestellt! Da bin ich ja sogar gerade noch zuhause!
Nein. Wurde es nicht. Und die Liververfolgung aus der Email funktionierte auch nicht.
Und um 16:12 wurde das Paket nicht, wie zugesagt, abgestellt – sondern in die Filiale umgeleitet.
Zustellankündigung wieder falsch, Liveverfolgung funktioniert nicht, Abstellgenehmigung funktioniert nicht.
Die Zustellung eines Paketes wurde an seinem zweiten Werktag, dem heutigen Mittwoch, angekündigt.
Es kam aber schon einen Tag früher.
Das Paket war schnell, die Ankündigung – wie immer wieder – falsch.
Eine Bekannte hat mir erzählt, daß sie im Dezember ein Weihnachtspaket zu Ihrer Tochter in die USA hatte schicken wollen. Gewohnterweise würde das zur Frage stehende Gewicht 75€ Porto kosten. Am Schalter hieß es, daß das jetzt 159€ koste. Sie war schockiert, aber es mußte halt hin. Der Preis käme dadurch zustande, daß es jetzt auf anderem Wege gehe, per DHL Express, womit es auch in 7 Tagen dort sein werde.
Das für 159€ per 7-tägigem DHL Express überpünktlichst versandte Weihnachtsgeschenk kam im April bei der Empfängerin an.
VIER MONATE ZU SPÄT.
Vor 117 Jahren wurde ein erster auf Wikipedia zu findender Rekord der Atlantikquerung per Segelboot in etwas über zwölf Tagen vollbracht.
Es gibt heutzutage Flugzeuge, die die Strecke in 10 Stunden schaffen.
VIER MONATE.
EXPRESS.
159€ PORTO.
Aus Erfahrung bereitet man sich schon auf die DHL vor und stellt ein großes Schild in den Eingang der offenen Halle, in der man arbeitet, damit die DHL nicht wieder ohne Benachrichtigungskarte aufgibt und es zum Absender zurückschicke.
Aber die DHL findet immer neue Gründe. Nach einer ewiglangen Reise mit einer Meldung, die sogar ich noch nie zuvor gesehen zu haben erinnere, stellt sich mal wieder erst am vierten Werktag, und sogar erst im Zustellfahrzeug heraus, daß die Sendung aufgrund von Bestimmungen gar nicht transportiert werden könne, also werde sie jetzt zurücktransportiert.
McFly! Jemand zuhause?
Am frühen Morgen des ersten Werktags seit los-Senden ist es schon in der Region des Empfängers angelangt! Fantastisch! Dann kann es ja schon am ersten Werktag ins Zustellfahrzeug!
Ach, schade, Zustellung wird am zweiten Werktag angekündigt, dem Samstag.
Aber nein! Das Paket will Sonntag noch auf den Fischmarkt, da kann die DHL auch gar nichts für. Deswegen soll es doch erst am Montag, dem dritten Werktag, klappen. Ich bin gespannt.
Das Paket hat über 52 Werk-Stunden (über 3 Kalendertage = über 2 Werktage) 3km von der Empfgangsadresse entfernt in Altona verbracht, bevor es endlich ins Zustellfahrzeug geladen wurde.
»Meine Klingel funktioniert. Ich hab keine Kopfhörer auf. Ich liege im Bett und hätte es ohne Probleme annehmen können…«
Und die zur Abholung benötigte Karte kommt per Brief?
Was stimmt mit Euch nicht?
Weil die Paketverfolgung sehr tüddelig ist, hier eine Zusammenfassung.
Unterhalb der abgebildeten Paketverfolgung geht es lustig weiter!
0. Werktag: Paketschein
1. Werktag: Absender-Paketzentrum
2. Werktag: Empfänger-Paketzentrum
2. Werktag: Zustellversuch beim anwesenden Empfänger
4. Werktag: Empfänger-Paketzentrum, aber ohne Benachrichtigung oder Abholgeschichte.
5. Werktag: Absender-Paketzentrum
6. Werktag: Zustellversuch beim Absender
7. Werktag: Absender-Paketzentrum
8. Werktag: Empfänger-Paketzentrum ohne Zustellversuch
10. Werktag: Empfänger-Paketzentrum ohne Zustellversuch
11. Werktag: Absender-Paketzentrum
11. Werktag: Zustellversuch beim Absender
12. Werktag: Zustellung beim Absender
Das Paket ist nun ja zum zweiten mal unterwegs, aber auch das geht in die Hose.
13. Werktag: Unerwartete Verzögerungen in der Zustellung.
14. Werktag: Das gestern schon in erfolgloser Zustellung gewesene Paket ist zum sechsten Mal in der Region des Empfängers angekommen und werde voraussichtlich am 15. Werktag zugestellt:
15. Werktag: Das Paket kam nicht.
17. Werktag: Das Paket mußte am siebzehnten Werktag abgeholt werden:
Ein Onlineshop schreibt mir gerade: »Die Lieferung der Ware erfolgt im Inland (Deutschland) innerhalb von 1 – 4 Werktagen« und beweist damit traurige Erfahrung.
Es handelt sich dabei nämlich um ein »Einwurf-Einschreiben«, das »in der Regel am Tag nach der Einlieferung zugestellt« werde, sagt die Post selbst.
Der Realismus dieses Versenders veranlaßt doch schon schon wieder zu gelbem Kopfschütteln.
Gestern, am Dienstag mittag, wurde dieses Paket, das 400km gen Süd-Osten reisen soll, und ebenso MALHEUR #240 aus der Packstation abgeholt und beide haben in den ersten vierundzwanzig DHL-Stunden erst diese seltsamen 61km komplett entgegengesetzt gen Norden zurückgelegt, nach Neumünster.
Die Ankündigung behauptet mal wieder, es komme erst einen Werktag nach der laut Werbung regulär spätesten Zustellung am heutigen Mittwoch oder morigen Donnerstag an, nämlich am Freitag. Grad mal 24 Stunden in den Händen der DHL und schon geht das MALHEUR los.
Dieses Paket hatte zu Beginn rund 24 Stunden von der Packstation zum Paketzentrum gebraucht, das in der 60km entgegengesetzten Himmelsrichtung liegt.
Das Paket hat dann 19 Stunden benötigt, um aus Hamburg nach Leipzig zu gelangen.
Seit 15 Stunden wird es nun in seiner Zielstadt auf die Zustellung vorbereitet und hat dort seit 8 Uhr morgens offenbar in kein Fahrzeug mehr hineingepaßt, obwohl es so klein ist, daß gerade mal der Paketschein draufpaßte.
Inzwischen wurde das Paket erstaunlicherweise am zu späten Datum der Ankündigung zur Zieladresse geliefert, und laut Verfolgung der »Empfängerin (orig.)« ausgehändigt, die aber gar nicht in der Stadt ist. Ihre Mitbewohner haben es hoffentlich angenommen, ich weiß es aber nicht.
Zustellung am heutigen Dienstag also? Ach nee. Voraussichtlich erst am vierten Werktag, am Donnerstag. Erst nach 43 Stunden der Lagerung alleine beim Zwischenstopp in Neumünster, ¹⁄₁₆ der Gesamtstrecke und nach 71 Stunden (Sonn- und Feiertag herausgerechnet) in Händen der DHL, sehe ich den ersten neuen Scan. Jetzt ist nur noch ¹⁄₆ der Strecke übrig.
Wenn ich mich nicht verzähle, hatte ich in diesem Jahr bislang VIERZEHN Malheure und nur DREI werbungsgemäß geglückte Sendungen mit der DHL. Das ist eine Erfolgsquote von nicht einmal 17,7%. Ausnahmen bestimmen die Regel? Den Fehlerquotienten von über 82,3% vergleiche ich ja gern mit Schulnoten. Ein Muttersprachdiktat in der Oberstufe fühle ich hierbei etwa analog zum ›können Sollen‹ von Zustellungen der DHL. 10% entsprechen hierin einer glatten Sechs. 82,3% entsprechen, linear gerechnet, bei den verfügbaren Schulnoten von Eins bis Sechs also einer Neunundvierzig mit sehr langem Minus.
Das vierte Fortuna in diesem Jahr!
Innerhalb von 18 Stunden und 22 Minuten ein Paket aus Köln in Hamburg zustellen zu können ist eine derart verblüffende Ausnahme, daß es nur daran liegen kann, daß es nicht an mich ging, sondern zu einer Freundin von mir..?
Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu.
___
NEIN. Es ging tatsächlich nicht mit rechten Dingen zu. Die Sendung sei laut Sendungsverfolgung, wenn man die PLZ eingibt, bei der originalen Dame zugestellt worden, heißt es. Diese saß in dem Moment aber 11km entfernt im Büro. Auch ihr Mitbewohner war nicht im Haus. Es gibt keine Benachrichtungungskarte, und das Paket ist nicht da, wo die Verfolgung es behauptet. Es ist spurlos weg.
ERGÄNZUNG 2020-10-02:
Die Empfängerin hatte sofort einen Zettel ins Treppenhaus gehängt mit der Frage nach dem Paket, das sie im Original scheinbar angenommen habe. Am nächsten feierabendlichen Heimkommen fand sie aus dem Nichts das Paket, das im Laufe des Tages wohl ein Nachbar vorbeigebracht hatte.
1.) Falsche Buchung durch den Zusteller als ›Empfängerin (orig.)‹ und 2.) keine Benachrichtigung, obwohl es doch ein Nachbar war. 3.) DHLs Hinweis, es sei zugestellt worden, und keine Chance, dem Chat-Bot auf facebook zu widersprechen. Hotlines alle im Feierabend. 4.) Nur durch Nachforschung der Empfängerin selbst auf gut Glück, in Abhängigkeit von der Ehrlichkeit der Nachbarn, das Paket doch noch bekommen.
Oh! Das ist cool, dann laß ich das an die Packstation umleiten! [klick]
Ah, der Klick führte mich nur zur Werbung, ich solle das also in der App machen? Nagut.
Die App läßt mich aber nach all diesem Geklicke am Rechner zwischn Email und DHL-Seite im Browser zur App im Smartphone nur ein alternatives Datum auswählen, keine andere Option zu finden. Schnell nochmal im Packstations-Login nachgeschaut..?
Tja. Aus der Traum von der Umleitung in die Packstation. Keine Ahnung.