2017-02-21. MALHEUR #103.

Es hätte fast ein »Fortuna« werden können. Ein Paket kam heute am nächsten Werktag ab Lossenden in meiner Packstation an.

Aber nein.

Die Packstation kann das Fach nicht öffnen. Das Paket liegt maximal 3 Meter neben mir hinter Blech und wartet auf mich – aber es soll nicht sein. Ich möchte mich an die Hotline wenden, heißt es sinngemäß auf dem Bildschirm. Tja. Nach etwas Warteschleife wird nun ein Techniker das Fach reparieren, das Paket neu einlegen und ich werde eine SMS mit neuer mTAN bekommen.

Wann? Das weiß bestimmt nicht mal die DHL.

2017-02-15. FORTUNA #22.

Ich selbst war neulich ungeschickt und habe die Sendungsnummer aus einer Versandbenachrichtigung in mein Packstations-Login eingetragen, drei Sendungen insgesamt erwartend. Noch am selben Tag ploppte dort von selbst ein mutmaßlich weiteres Paket auf, das ich dachte, dieses und jenes sein zu müssen. Gab beiden entsprechende Namen dort im Login, zwecks Überblick.

Ein Paket kam bald an, und ich holte es von der Packstation ab. Plötzlich galten beide als zugestellt. Panik. Habe ich eine zweite Sendung hinter der ersten im selben Fach übersehen, das jetzt als abgeholt gölte aber nicht ist, was mir schonmal passiert war, und was vier Wochen Nachforschung der DHL brauchte, bis es sich in derer eigener Hände wiederfand?! Bitte nicht 0_0 mit der mTAN nochmal hin, nochmal probiert, dreimal »falsche mTAN«, nach dem dritten Mal: Karte gesperrt. Naaa toll. »Bitte melden Sie sich bei paket.de« Telefonnummer notiert, zur Arbeit gefahren. Dort kurz in den Account eigeloggt und das Übel gesehen: Ich hatte zuvor dieselbe Paketnummer eingetragen gehabt wie sie ganz von selbst abends von alleine dort erschien und dann zweimal gelistet worden war 0_0 Daß das möglich ist, ist natürlich schade, aber ein so wenig zu erwartender Fall, hey. Okay, da war ich also selbst mal zu blöd gewesen, um die Nummern zu vergleichen, darauf habe ich überhaupt nicht geachtet gehabt. Auf die Idee muß man ja erst kommen.

Ein Anruf bei Paket.de ließ mich nur eine halbe Minute, wenn überhaupt so lange, auf einen Mitarbeiter warten, der mit einer Sicherheitsfrage mich identifizieren konnte und die Karte sofort wieder freischaltete. Das war ja ungewöhnlich einfach, sowohl das Problem als auch die Lösung.

Ich verneige mich für dieses Erlebnis vor der DHL, Hut ab, da habt Ihr mal was Gutes geschafft.

2017-02-13. MALHEUR #96 bis MALHEUR #102.

Bei Umzügen kann man bei der Post einen Nachsendeauftrag stellen. Das kostet Geld und sorgt dafür, daß der meiste Postverkehr zur neuen Wohnadresse umgeleitet wird.

Der meiste.

Alle paar Wochen kommt aber doch nochmal Post an der alten Adresse an, wo tatsächlich nur dieseswegen noch der Name auch am Briefkasten steht, damit nichts »verloren« geht. »Verloren«, nä? Sie wissen bescheid, wenn Sie diesem Blog vielleicht mehr oder weniger aufmerksam gefolgt sind.

Ich glaube, mich an sieben Fehl-Zustellungen dem Nachsendeauftrag zum Trotze zu erinnern, die in jetzt nahezu fünf Monaten hier gelandet sind, daher der Beitragstitel.

2017-02-05. FUNDSTÜCK #9.

Ich zitiere einen Artikel von Wiebke Jann auf Mit Vergnügen Berlin

Jedes Mal, wenn ich zu meiner Familie fahre, sitze ich ungefähr acht Stunden im Zug, zu den unmöglichsten Uhrzeiten, drei Mal umsteigen inklusive. Da gilt beim Packen dieselbe Regel wie bei den Outfits im Kit Kat Club: Je weniger, desto besser. Deswegen hatten meine Geschwister auch die brillante Idee, mein Weihnachtsgeschenk direkt nach Berlin bestellen zu lassen. Ein Geniestreich, dachte ich!

Etwa sechs Wochen, drei Droh-Emails, zehn Stunden Hotline-Warteschleife und fünf Wutanfälle später, sitze ich noch immer geschenklos in meiner Wohnung. Denn offensichtlich vergisst die DHL, was ihre Kernkompetenz sein sollte: Pakete zu ihrer Kundschaft bringen.

Noch während ich bei meiner Familie bin, bekommt mein Bruder die Bestätigung, dass mein Paket bereits in Berlin auf mich warte. Super, dachte ich, Geschenke auch noch nach Weihnachten sind großartig. Im Sendungsverlauf lese ich nach, wo ich es in den nächsten Tagen abholen kann. »Erfolgreich zugestellt an: Nachbar Kiosk Akbulut«. Akbulut, nie gehört. Im Kopf gehe ich unser Haus und die Nachbargebäude durch: ein türkisches Männercafé, das gerade umgebaut wird, und eine Fußballkneipe, kein Kiosk Akbulut. Was soll’s, dachte ich, wird schon auftauchen, wenn ich in Berlin bin. Ich frage einfach beim Späti an der Ecke, vielleicht hat der ja mein Paket, quasi als Nachbar zweiten Grades.

Als ich zurück in Berlin bin, mache ich mich – ohne Abholschein versteht sich, denn der hat seinen Weg wohl auch nicht zu mir gefunden – auf die Suche nach meinem Paket. Da keiner meiner Nachbarn Akbulut heißt, es laut DHL-Webseite keinen Partner namens »Kiosk Akbulut« gibt und Spätis eher selten über einen eigenen Internetauftritt verfügen, versuche ich mein Glück beim Späti an der Ecke – und da beginnt meine große Späti-Odyssee. Als wäre ich auf der Suche nach dem Passierschein A38, werde ich von Späti zu Späti gelotst, in der Hoffnung mein Paket dort zu finden. Natürlich ohne Erfolg. In Kreuzberg ist es anscheinend leichter diverse illegale Drogen als sein eigenes Paket zu finden.

20 Spätibekanntschaften später treibt mich die Wut nach Hause ans Telefon und in die Warteschleife der DHL-Hotline. Offenbar haben die DHL und ich unterschiedliche Auffassungen davon, was »erfolgreich zugestellt« bedeutet.

Meine ersten Hotlineversuche führen mich zu einer stoisch-elektronischen Stimme, von der ich dieselbe Antwort bekomme, wie auch schon bei der Sendungsverfolgung: »Ihr Paket wurde erfolgreich zugestellt an: Nachbar Kiosk Akbulut«. Wo auch immer sich dieser Kiosk Akbulut befindet, mein Nachbar ist er sicher nicht, das wüsste ich inzwischen. Als ich endlich eine Frau am Telefon habe, versuche ich ihr genau das zu erklären und frage nach der Adresse des Kiosks. Wie naiv von mir, zu glauben, dass das so einfach geht.

»Die Adresse ist nicht hinterlegt.« Auf meine Nachfrage, ob das nicht aber eigentlich die Aufgabe der DHL wäre, zu wissen, wo sich mein Paket befindet, schließlich könne ja der Zusteller nicht einfach mein Paket irgendwo abgeben ohne, dass jemand etwas davon weiß, wird die Callcenter-Dame ungehalten.

»Glauben Sie nicht, dass ich Besseres zu tun habe? Bevor der Absender keinen Nachforschungsantrag stellt, passiert hier sowieso gar nichts!«

Etwas erschrocken entgegne ich ihr: »Also ich glaube nicht, dass ein riesiger Onlinehändler, nach Zahlungseingang und Versenden der Ware noch irgendein Interesse an meinem Paket hat. Schließlich ist es ja auch mein Paket. Sie müssen doch wohl wissen, wo das ist. Wie soll ich es denn sonst finden? Und außerdem ist es doch die Aufgabe des Kundenservices die Fragen der Kunden zu beantworten, oder liege ich da falsch?« Aufgelegt. Wow.

Ich wähle erneut die Nummer der Service-Hotline. Warteschleife, war wohl ein einmaliger Genuss der geballten Unfreundlichkeit der Mitarbeiter, in den ich gerade gekommen bin. Vielleicht gilt hier aber auch das gleiche Prinzip wie bei 9live und es wird nur alle drei Stunden jemand durchgestellt. Vom telefonischen Support gedemütigt, bediene ich mich der Rache des kleinen Mannes. Ich schreibe Beschwerdebriefe, über mein verschwundenes Paket und die Inkompetenz der Servicemitarbeiter, die bis heute unbeantwortet blieben.

Ein paar Tage später ruft mich mein Bruder an. Der Onlineshop hat sich bei ihm gemeldet, das Paket sei zurückgegangen, der Grund: nicht zustellbar. Danke für nichts, DHL. Das nächste Mal schleppe ich meine Geschenke wohl doch lieber wieder acht Stunden lang quer durch Deutschland.

[Quelle, wie auch oben genannt: mitvergnuegen.com/2017/liebe-dhl-ich-hasse-dich]

2017-01-05. FREUNDE #18.

Dieses erreichte mich um zwei Ecken über einen Freund.

Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

Ich weiß inzwischen, in welchem Ort das Paket ursprünglich losgesandt wurde, nämlich in Tübingen, und habe das im Screenshot von GoogleMaps ergänzt. Mit dem Hin und Her ergibt sich eine Strecke von etwa dreitausendeinhundert unnötigen Kilometern und zweiundzwanzig i.d.R. völlig unnötigen Tagen:

2016-12-14. FUNDSTÜCK #7.

Auf facebook habe ich ein Video gefunden, dessen Urheber ich nicht sicher wirklich ausfindig machen konnte. Auch wenn an dem Fundort steht, der Poster habe es morgens aufgenommen, taucht es dennoch auf diversen Plattformen auf, wie es mit Videos ja leider schnell üblich ist. Der Poster wird unter dem Video verlinkt.

Ich habe keine Rechte an diesem Video und möchte es dennoch gern hier wiedergeben, da es hoffentlich keine künstlerische Leistung enthält und rein berichtenden Charakter hat – ich hoffe, niemandes etawaigen kommerziellen oder künstlerischen Erfolg zu vernichten, wenn ich es hier zeige.

Es handelt sich offensichtlich um Pakete, die aus dem Zustellfahrzeug in die Fächer der Packstation gelangen sollen.

[Fundort: facebook]

2016-12-12. FREUNDE #17.

Von einem Freund bekam ich eben dieses hier aus seinem Freundeskreis:

»Es war gar kein Ablageort vereinbart. Sonst wird es eigentlich bei den Nachbarn abgegeben oder zurück in die Postfilliale gebracht. Der Zusteller war auf jeden Fall kreativ. Hihi.
Vielleicht kannst du mir einen link zum Blog schicken. Dann kann ich noch ein bisschen lachen.
Lieben Gruß«

2016-11-23. MALHEUR #94 und FORTUNA #16.

Okay, ein Paket hat es tatsächlich mal wieder geschafft, es kam am nächsten Werktag heile an.

Am selben Mittwoch wurde jedoch ein anderes Paket abgesandt, das dieses seltene Glück nicht teilte. Aus Speyer fuhr es wohl einen Tag lang bis zum Donnerstag nach.. Speyer..?! ..von wo aus wiederum es am erst zweiten Werktag immerhin aber Hamburg erreichte und auch dort erst einmal bearbeitet werden mußte. Jedoch Freitag frühmorgens falsch vorsortiert gewesen, würde es sogar am selben frühen Morgen dem Empfänger zugestellt werden. Stattdessen wurde es aber Freitagabend noch einmal bearbeitet zu einer Uhrzeit, an der vielleicht gar kein Zustellfahrzeug mehr beladen werden würde. Das ist ja seltsam. Am Samstag wurde das frühabends Paket dann – bearbeitet..?! ..und landete anderthalb Tage später in.. Neumünster?! Moment. Das ist 61 Kilometer von meiner Packstation entfernt! Es war doch schon in Hamburg gewesen, vermutlich im 58 Kilometer näheren Paketzentrum Hamburg-Altona, und es war falsch sortiert, aber dann doch richtig, jedenfalls vor drei Tagen – was macht Ihr Altonaer für einen Mist?! Fünf Stunden hat das Paket dann bis zu meiner Packstation zurück gebraucht.

2016-09-30. MALHEUR #93.

Gestern, am dritten Werktag seit Versand, habe ich im Briefkasten eine Benachrichtigungskarte gefunden, daß das erwartete Paket sogar noch bis 20h (!) in dem Kiosk einer benachbarten Seniorenresidenz abholbar sei. Ungewöhnlich, aber schön, weil länger geöffnet als die Filiale. Dort hingeradelt, gefragt. Nee, die seien nur für die direkt anliegenden Straßen zuständig, nicht für den gesamten Stadtteil – es ist aber halt auch nur ein Kiosk mit einem Regal im Hinterraum, wo ein paar Pakete hineinpassen.

Da hatte der Zusteller wohl die Karte bei mir in den Kasten geschmissen und erst dan festgestellt, daß das gar nicht funktionöre. Tja, Die Paketverfolgung sagt jetzt, daß das Paket seit gestern zu der auf der Benachrichtungskarte ersichtliche Postfiliale gebracht werde (Futur 1, nicht Präteritum), und es dort ab der auf der Benachrichtungskarte notierten Uhrzeit an dem auf der Benachrichtungskarte notierten Datum abholbar sei.

Auf der Benachrichtungskarte steht a) kein Datum und keine Uhrzeit und b) die falsche Abholadresse und c) sagt die Paketverfolgung seit gestern nachmittag gar nichts mehr, nachdem d) das Paket natürlich wieder nicht am nächsten Werktag überhaupt auch nur zuzutsellen versucht worden war.

Eine Status-Email, die man sich bestellen kann, lautet in zwei Sprachen, die beide nichts mit meiner zu tun haben, so: